Qualifizierte Bewerber gehen durch langsame Recruiting-Prozesse verloren

Im Durchschnitt dauert es bis zur ersten persönlichen Kontaktaufnahme eines Recruiters mit einem neuen Bewerber 25 Tage. Das entspricht nicht der Erwartungshaltung der meisten Kandidaten.

Berlin, August 2015

Recruiting im Schneckentempo - Kandidaten ziehen vorbei / Ein Drittel der qualifizierten Bewerber sagt ab, Prozess muss schneller werden

Die meisten Bewerber erwarten innerhalb von 14 Tagen eine verbindliche Reaktion auf ihre Bewerbung.

Eine aktuelle Datenanalyse der Recruitingplattform softgarden aber zeigt: Aktuell brauchen Arbeitgeber mit 25 Tagen im Durchschnitt deutlich länger. Qualifizierte Kandidaten gehen so verloren. Für die Analyse hat softgarden Datensätze von 141.000 Bewerbungen anonymisiert ausgewertet. Sie wurden im April über die gleichnamige E-Recruiting-Plattform abgewickelt und waren auf Ausschreibungen für rund 8.500 Vakanzen bei 1.000 Unternehmen eingegangen.

Langsame Reaktion auf Bewerbungen

Im Durchschnitt dauert es der Datenanalyse zufolge bis zur ersten persönlichen Kontaktaufnahme des Recruiters mit einem neuen Bewerber 25 Tage. Das entspricht nicht der Erwartungshaltung der meisten Kandidaten: Wie die von softgarden durchgeführte Studie "Online-Recruiting 2014" gezeigt hat, erwartet ein Großteil der Bewerber innerhalb von 14 Tagen eine Einladung zum Vorstellungsgespräch - oder eine entsprechende Absage.

Time to hire

Von der Einladung bis zum ersten Bewerbungsgespräch vergehen anschließend im Durchschnitt weitere 18 Tage - in der Summe sind das vom Bewerbungseingang bis zum Interview 43 Tage (rund eineinhalb Monate). Die durchschnittliche Time to hire, also die Zeit zwischen Jobausschreibung und Vertragsunterzeichnung, liegt bei 78 Tagen. In einigen Jobkategorien dauert der Prozess jedoch wesentlich länger: Im Vertrieb sind es zum Beispiel 82, in der IT 97 und im Handwerk sogar 114 Tage.

Absage von einem Drittel der qualifizierten Kandidaten

Insgesamt sind Recruitingprozesse also noch deutlich zu langsam, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Kandidaten abspringen. Derzeit sagen 6 Prozent von ihnen ab, das klingt zunächst nicht besonders beunruhigend. Allerdings sagen Unternehmen rund 82 Prozent der Kandidaten aufgrund mangelnder Eignung ab, so dass nur rund 18 Prozent der Bewerber überhaupt für eine Stelle in Frage kommen. Im Verhältnis machen die 6 Prozent Selbst-Absager also rund ein Drittel der qualifizierten Kandidaten aus.

E-Book "Hiring Metrics"

"Gerade Unternehmen, die um Kandidaten ringen müssen, wie zum Beispiel wegen des Bedarfs an begehrten Zielgruppen, schwieriger Branchen oder Standortnachteilen, sollten daher in die Beschleunigung ihrer Bewerbungsverfahren investieren", sagt Dominik Faber, Gründer und Geschäftsführer von softgarden. Weitere Analysen, Kennzahlen und Benchmarks auf der Grundlage aktueller Daten aus Recruitingprozessen präsentiert softgarden in Kürze im E-Book "Hiring Metrics". Vorbestellungen unter http://go.softgarden.io/hiring-metrics-ebook-softgarden.

(ots)