Zweckentfremdung von Arbeitsmitteln birgt hohes Unfallrisiko

Täglich werden Arbeitsmittel für andere Zwecke verwendet als die, für die sie gemacht worden sind. Dies führt zu leichten bis schweren Arbeitsunfällen.

Berlin, Oktober 2015

Ein Bürostuhl ist keine Leiter / Berufsschulaktion "Jugend will sich-er-leben" der gesetzlichen Unfallversicherung wirbt für sicheres Arbeiten

Die Zweckentfremdung von Arbeitsmitteln führt häufig zu Unfällen am Arbeitsplatz.

Das geht aus Unfallanalysen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor. Die Gefahren des Improvisierens sind daher in diesem Jahr das Schwerpunktthema der Berufsschulaktion "Jugend will sich-er-leben" der gesetzlichen Unfallversicherung. Im Fokus stehen dabei nicht nur die möglichen Unfall- und Gesundheitsrisiken, sondern auch die Ursachen für unsicheres Handeln. Die Azubiformel "Top Ausbildung = sicher + richtig + gut" soll dabei Orientierung geben, wie Auszubildende bei Zielkonflikten vorgehen können.

Ein Bürostuhl wird als Leiter verwendet, ein Schraubenzieher als Meißel, das Lösungsmittel zum Reinigen der Hände - täglich werden Arbeitsmittel für andere Zwecke verwendet als die, für die sie gemacht worden sind. Und täglich führt dies zu leichten bis schweren Arbeitsunfällen. "Dabei ist es häufig so, dass die Betroffenen eigentlich sicher handeln wollen. Aber in der konkreten Situation brechen sie dann die Regeln, um schneller zu arbeiten oder Streit mit den Kollegen zu vermeiden", sagt Christoph Preuße, Präventionsleiter des Landesverbands Mitte der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

Diese Zielkonflikte zu thematisieren, ist das Ziel der Aktion "Jugend will sich-er-leben" für das Berufsschuljahr 2015/2016. Schon während der Ausbildung sollen junge Beschäftigte mit der Azubiformel "Top Ausbildung = sicher + richtig + gut" eine Orientierung erhalten, die ihnen Entscheidungen im beruflichen Alltag erleichtert. Sicher steht dabei für Sicherheit bei der Arbeit, richtig für das Einhalten von Regeln und Vorschriften bei der Arbeit und gut für eine qualitativ hochwertige Arbeit im Interesse des Betriebes. "Zusammen mit der Checkliste Arbeitssicherheit haben Auszubildende damit ein Werkzeug an der Hand, um unfallfrei und gesund arbeiten und lernen zu können", so Präventionsexperte Preuße.

(ots)