ALTEN : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Karrierefragen zu Bewerbung, Karriere und Studienzeit für Studenten und Absolventen

Was würden Sie Studenten für die Gestaltung ihrer Studienzeit raten? Worauf kommt es wirklich an?

Wichtig ist zunächst, dass Studenten einen Studiengang wählen, in dem sie sich wohl fühlen und dabei ihr Studium dementsprechend motiviert und zielstrebig verfolgen. Ein zügig absolviertes Studium ist eindrucksvoll und lobenswert, allerdings spielen Aspekte wie Praktika, Auslandsaufenthalte, studentische Nebenjobs/außerstudentische Tätigkeiten, sonstige Weiterbildungen oder soziales Engagement eine ebenso große Rolle. Sie zeigen Einsatzbereitschaft, Wissbegierigkeit und Eigeninitiative. Im Laufe des Studiums ist es wichtig, das Ziel, einen guten Abschluss zu erzielen, nicht aus den Augen zu verlieren, sich frühzeitig bewusst zu sein, welche Schwerpunktfächer oder Vertiefungsrichtung man wählen möchte und das Fachpraktikum darauf auszurichten. Gerade im Bezug auf die Wahl des Praktikums ist eine frühzeitige Orientierung auf dem Markt und Sondierung möglicher Unternehmen bedeutend. Das Gleiche gilt für Auslandssemester oder Auslandspraktika, da diese meist einen noch höheren Organisationsaufwand beanspruchen.

Studierende sollten die Schwerpunktfächer wählen, für die sie sich begeistern. Um herauszufinden wo ihre Stärken und Schwächen liegen, eignen sich Praktika besonders gut. Sie bieten außerdem die Chance, schon während des Studiums einschlägige Berufserfahrung zu sammeln. Auch praxisbezogene Abschlussarbeiten helfen dabei, Kontakt zu Unternehmen zu knüpfen und sind oftmals der entscheidende "Fuß in der Tür". Neben der fachlichen Orientierung sind soziale Kompetenzen sehr wichtig.

Was wird besser beurteilt auf dem Lebenslauf: ein Praktikum oder ein studentischer Nebenjob?

An sich stufe ich ein Praktikum höher ein, als einen studentischen Nebenjob, wobei ich mich auf ein Fachpraktikum im Umfang von 3 bis 6 Monaten beziehe. Bei einem Praktikum besteht mehr Fachbezug, d.h. es wird neben dem Alltagsgeschäft zumeist auch ein bestimmtes Projekt (mit-) bearbeitet, wodurch das theoretisch erworbene Wissen aus dem Studium praktisch angewandt und vertieft wird. Praktika stellen daher einen wichtigen Faktor dar, um relevante Berufserfahrung zu sammeln. Ein studentischer Nebenjob ist eine sehr lobenswerte Sache, da sich die Studenten parallel zu ihrem Studiumsalltag in einem Unternehmen engagieren. Meines Erachtens handelt es sich hierbei oftmals um Aushilfsjobs im Bereich Gastronomie, IT, Groß- und Einzelhandel oder aus dem Veranstaltungsbereich. Solche Tätigkeiten werden häufig als Zuverdienstmöglichkeit zum Studium genutzt, fördern aber gleichzeitig auch die Sozialkompetenz. So stärken diese bspw. das Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein, zeigen Fleiß und Motivation. Darüber hinaus bekommen die Studenten ein Gefühl für das Berufsleben. Studentische Nebenjobs sind somit eine gute Ergänzung zum Studium und Praktika unabdingbar.

Wie beurteilen Sie einen Anruf vor der Bewerbung und außergewöhnliche Bewerbungen?

Grundsätzlich sollten sich Absolventen an das in Stellenanzeigen oder auf der Unternehmens-Homepage genannte Vorgehen halten. Die Bewerbung muss passend und zielorientiert sein. Des Weiteren ist es wichtig, dass die Unterlagen formal korrekt und vollständig sind. Auf einschlägige Stationen im Lebenslauf und relevante Kenntnisse und Fähigkeiten sollte detailliert eingegangen werden. Eine telefonische Kontaktaufnahme ist dann sinnvoll, wenn inhaltliche und organisatorische Fragen auftreten.

Welche Kenntnisse und Eigenschaften vermissen Sie bei den heutigen Berufsanfängern?

Studierende gewinnen durch die Ausbildung an der Hochschule fundierte theoretische Kenntnisse, oft muss aber deren praktische Umsetzung erst im Unternehmen erlernt werden. Deshalb sollten sie noch stärker auf Praktika setzen. Zudem fehlt es Absolventen oft an beruflicher Orientierung. Sie müssen sich selbst Fragen über ihre Zukunft stellen, wie "Bin ich Generalist oder Spezialist?". So wird die Stellenauswahl konkret und Unternehmen können gezielter angesprochen werden.

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