TNG Technology Consulting GmbH : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Karrierefragen zu Bewerbung, Karriere und Studienzeit für Studenten und Absolventen

Was würden Sie Studenten für die Gestaltung ihrer Studienzeit raten? Worauf kommt es wirklich an?

Am wichtigsten ist, herauszufinden, was man will und was man kann. Dabei dienen die Uni-Kurse der Groborientierung, doch die echten Schatzgrabungen muss man selbst machen, indem man konkret programmiert, ein Experiment aufbaut oder ein Paper schreibt. Da muss man auf Übungsblätter abschreiben und Bierchen zischen verzichten. Wenn man keine eigenen Ideen hat: Sich die Firmen und (z.B. bei Open Source) Communities raussuchen, die die besten sind, und dort so viele Praktika machen oder Beiträge leisten wie möglich. Wettbewerbe, z.B. von der ACM, nützen sehr, zumal man dann ernüchternd erkennt, wie verdammt gut die anderen Kids auf der Kugel sind. Dass Auslandsaufenthalte viel bringen, ist ein Klischee, aber ein sehr wahres. Wenn es für echtes Ausland nicht reicht: Von Berlin nach Bayern zu kommen ist fast dasselbe :-). Summa summarum: Tut was - am Besten etwas, vor dem man Angst hat, denn dann lernt man mehr!

Wie beurteilen Sie einen Anruf vor der Bewerbung und außergewöhnliche Bewerbungen?

Achtung - so mancher Karriereberater sollte lieber Klingeltöne verkaufen. Je nach Natur des Zielunternehmens kann eine solche überbunte, "laute" Bewerbung zu massiven Immunreaktionen führen. Bei vielen großen oder konservativen Unternehmen gibt es einen standardisierten Prozess, dem man nicht entkommt. Aber auch bei flexibleren Unternehmen muss man, wenn man Außergewöhnlichkeit riskieren will, auf deren Stil ausgerichtet sein: Ein Ingenieurbüro ist keine Werbeagentur, und umgekehrt. Viel lässt sich über eine Kultur erschließen, wenn man genauer auf die Website einer Firma schaut oder mit Vertretern spricht. Danach dieser Firma einen genau gebogenen Haken zum Fraß vorzuwerfen, ist klug, und anrufen geht auch, solange man nicht zu aggressiv vorgeht.

Welche Kenntnisse und Eigenschaften vermissen Sie bei den heutigen Berufsanfängern?

Erst einmal sind die heutigen Berufsanfänger, zumindest diejenigen, die wir z.B. von der TU München, von der RWTH Aachen oder von der Uni Karlsruhe bekommen, Toppleute. Da liegt nichts fundamental im Argen. Aber wenn jemand an sich arbeiten will: In einer von Suchmaschinen durchkatalogisierten Welt sinkt der Wert von Wissen, während der Wert von Wissenskombination in Verbindung mit Ausprobieren in der Wirklichkeit steigt. Mit einer gewissen Unbeschwertheit beim Unternehmen, gepaart mit Fettnäpfchenresistenz, kommt man weit und wird auch in Unternehmen sehr gerne gesehen: Initiative ist eine seltene Charaktereigenschaft.

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