Berufsspezifische Gesundheitsförderung für Generation 50plus notwendig

Ergebnisse zeigen, dass psychische Anforderungen der Arbeit weniger altersspezifisch und vielmehr berufsspezifisch sind. Zudem treten gesundheitliche Beschwerden mit abnehmendem Qualifikationsniveau der Berufsgruppe häufiger auf.

Dortmund, März 2015

Factsheet: Arbeitsbedingungen und Gesundheit der Generation 50plus

73 Prozent der älteren Erwerbstätigen in Handwerksberufen wünschen sich, vorzeitig in den Ruhestand gehen zu können, während 11 Prozent der Führungskräfte und Akademiker gleichen Alters gerne darüber hinaus arbeiten würden.

Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einer Detailanalyse der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung. Diese und weitere Erkenntnisse fasst die BAuA in einem nun veröffentlichten Factsheet mit dem Titel "Demografischer Wandel in Berufsgruppen - Arbeitsbedingungen und Gesundheit der Generation 50plus" zusammen.

Für die Analyse wurden die Angaben der älteren abhängig Beschäftigten (50 - 64 Jahre) mit denen von abhängig Beschäftigten mittleren Alters (30 - 49 Jahre) verglichen. Zur weiteren Differenzierung wurden alle Beschäftigten einer von fünf Berufsgruppen, abhängig von Grad der Qualifikation und Tätigkeitsniveau, zugeordnet. Es zeigte sich, dass der Anteil Älterer in gering qualifizierten Berufen mit 35 Prozent am größten ist und dass unabhängig von der Altersgruppe vorwiegend Frauen (rund 70 %) diese Berufe ausüben.

Starker Termin- und Leistungsdruck wird altersübergreifend am häufigsten von Führungskräften und Akademikern genannt. In den Dienstleistungs- und Handwerksberufen bestätigen dies häufiger die Befragten mittleren Alters. Von sich ständig wiederholenden Arbeitsvorgängen berichten vorwiegend Beschäftigte der gering qualifizierten Berufsgruppe (76 %). Hier lässt sich kein nennenswerter Unterschied zwischen den Altersgruppen feststellen.

Nach der Selbsteinschätzung des Gesundheitszustandes befragt, bezeichnen Ältere ihn häufiger als schlecht. Gesundheitliche Beschwerden treten mit abnehmendem Qualifikationsniveau der Berufsgruppe häufiger auf. Dieser Effekt berührt beide Altersgruppen.

Zudem zeigen die Ergebnisse, dass die psychischen Anforderungen der Arbeit weniger altersspezifisch und vielmehr berufsspezifisch sind. Da etwa jeder Vierte der Befragten bis zum regulären Rentenalter arbeiten möchte, sind Maßnahmen wichtig, die die Gesundheit fördern und erhalten. Dabei sollte sich die betriebliche Gesundheitsförderung auf unterschiedliche Tätigkeitsprofile sowie Anforderungsniveaus der Beschäftigten in den jeweiligen Berufsgruppen ausrichten.

Das Factsheet "Demografischer Wandel in Berufsgruppen - Arbeitsbedingungen und Gesundheit der Generation 50plus" gibt es als PDF auf der Internetseite der BAuA unter www.baua.de/arbeitsbedingungen im Bereich BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012.

(ots)