SAM.I. fordert europäischen Solidaritätsfond für Flüchtlinge

Das europäische Netzwerk SAM.I. ruft die EU und ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, die vielen tausend Freiwilligen stärker anzuerkennen und sie bei ihren Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge zu unterstützen.

Köln/Strasbourg, Mai 2015

SAM.I. fordert bessere Bedingungen für Freiwilligenarbeit / Flüchtlingshilfe

Mehr als 170.000 Menschen flohen 2014 über das Mittelmeer, mehr als 1.600 starben allein 2015 bei dem Versuch.

Die Zahl der Flüchtlinge wird weiter drastisch steigen. "Bisher kümmern sich europaweit vor allem Freiwillige um die Flüchtlinge", berichtet Knut Fleckenstein MdEP, Präsident von SAMARITAN INTERNATIONAL (SAM.I.) und ASB-Bundesvorsitzender. "Sie betreuen die Menschen und versorgen sie mit Essen, Kleidung, Decken oder Medizin. Aber durch die immer größer werdende Zahl von Flüchtlingen stoßen die Freiwilligen an ihre Grenzen."

Allein an der italienischen Küste stranden täglich bis zu 2.000 Flüchtlinge, die von hunderten Freiwilligen der italienischen Samariterorganisation ANPAS versorgt werden. Das europäische Netzwerk SAM.I. ruft daher die EU und ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, das dringend benötigte Engagement der vielen tausend Freiwilligen stärker anzuerkennen und sie bei ihren Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge zu unterstützen. Dazu haben die SAM.I.-Mitgliedsorganisationen eine Liste mit Forderungen erstellt, die nun im Straßburger Europaparlament von Knut Fleckenstein an den EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz und die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini übergeben wurde. "Es ist beeindruckend, was die vielen Freiwilligen leisten, um den Flüchtlingen zu helfen", sagte Schulz nach der Übergabe des SAM.I. Statements. Federica Mogherini ergänzte: "Die ehrenamtlichen Helfer bilden mit ihrem Engagement eine starke Basis. Mit besseren Rahmenbedingungen könnten sie als unverzichtbare Partner aber noch effektiver Hilfe leisten."

Zu den Forderungen gehört beispielsweise die Schaffung eines europäischen Solidaritätsfonds zur Unterstützung der Freiwilligenarbeit durch Arbeitgeber und Kommunen. Für die Flüchtlinge fordert SAM.I. in seinem Statement vor allem eine adäquate Unterbringung und psychologische Betreuung. Außerdem sollen vonseiten der EU Konzepte entwickelt werden, die einen stärkeren Fokus auf Integration und eine einwandererfreundliche Kultur legen.

Die freiwilligen Helferinnen und Helfer des SAM.I.-Netzwerkes engagieren sich für Flüchtlinge im jeweils eigenen Land und kümmern sich - wie etwa in der Ukraine - um Binnenflüchtlinge. Außerdem leisten sie Nothilfe für Flüchtlinge in Drittländern.

(ots)