ExperTeach Gesellschaft für Netzwerkkompetenz mbH : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Karrierefragen zu Bewerbung, Karriere und Studienzeit für Studenten und Absolventen

Was würden Sie Studenten für die Gestaltung ihrer Studienzeit raten? Worauf kommt es wirklich an?

Versuchen Sie, Ihr Studium zügig und in der Regelzeit mit guten Noten zu beenden - damit verschaffen Sie sich einen gewichtigen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern. Sie zeigen damit eine hohe Leistungsbereitschaft und Energie und dass das erfolgreiche Lernen/Verstehen Ihnen ein wesentlicher Wert ist - das wird heute gefordert. Ein Auslandsaufenthalt in einem englisch-, französisch- oder spanischsprachigen Land ist sehr zu empfehlen. Dadurch darf auch Ihre Studienzeit etwas länger ausfallen. Es kommt also darauf an, dass sie bereits im Studium zeigen, dass Sie wirklich arbeiten wollen. Wenn Sie einen höherwertigen Job wollen, sind Sie später mit mind. 50 Wochenstunden dabei. Da sollten Sie nach dem Studium nicht von 0 auf 100 beschleunigen, sondern sich schon vorher an ein gewisses Volumen gewöhnt haben.

Welche Kenntnisse und Eigenschaften vermissen Sie bei den heutigen Berufsanfängern?

Die Frage klingt sehr defizitorientiert und lässt anmuten, dass Defizite nur beim Berufsanfänger zu suchen sind. Das sehe ich etwas weiter gefasst und möchte die Ausbildungsstätten, also die (Fach)hochschulen und Universitäten, mit in die Verantwortung ziehen. Die deutlichste Abweichung und damit Schwierigkeit sehe ich in der Abweichung von Selbst- und Fremdbild der Berufsanfänger. Das schließt sowohl die Fachkompetenzen als auch die Sozialkompetenzen mit ein. Oft neigen die Absolventen dazu, sich selbst zu überschätzen und gehen mit zu hohen Anforderungen auf den Markt, ohne sich genau die Erwartungen der potenziellen Arbeitgeber anzuschauen. Etwas achtsame Zurückhaltung und eine gesunde Selbsteinschätzung helfen ungemein bei der Jobsuche und in Vorstellungsgesprächen: nicht zu wissen, was man weiß, ist dumm - zu wissen, was man nicht weiß, ist weise.

Welchen Stellenwert hat die Abschlussnote im Studium eines Bewerbers für Sie?

Haben Sie sich durch zu gute Noten schon einmal geschadet? Lernen und Verstehen Sie so viel wie möglich, um Ihre besten Noten zu erzielen - das zeigt, was Sie können. Noten sind ein Leistungsnachweis. Schlechte Noten mögen viele Gründe haben, doch welche davon soll ein potenzieller Arbeitgeber denn mit gutem Gewissen gelten lassen? Mit schlechten Noten schaffen Sie einen Spekulationsraum, mit guten eher nicht. Für mich zeigen gute Noten, dass der Bewerber in diesem Fach etwas kann und sich dabei mehr oder weniger angestrengt hat. Ob das dann immer auf die Jobanforderung passt, ist zweitrangig zu beurteilen und kann ja vom Bewerber auch nicht beeinflusst werden.

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