FOCUS.ON Business Consulting GmbH : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Karrierefragen zu Bewerbung, Karriere und Studienzeit für Studenten und Absolventen

Was wird besser beurteilt auf dem Lebenslauf: ein Praktikum oder ein studentischer Nebenjob?

Das hängt von der Dauer und den Inhalten ab. Ein vier- oder sechswöchiges Praktikum bedeutet für mich eher "Schnuppern" und "ein wenig Geld verdienen", teilweise ein Muss eben auf Grund der gewählten Ausbildung. Ein Praktikum von zwei bis sechs Monaten hat schon mehr Gewicht, was auch eine stärkere Integration in den laufenden Arbeitsprozess oder bereits ein eigenes kleines Projekt im Unternehmen bedeuten kann. Ein studentischer Nebenjob ist gut - ich hatte mehrere kleinere. Hier ist gut erkennbar: Willigkeit, Neugier, Bereitschaft, Mehrwert-Suche, Erfahrungen machen wollen, dazu lernen wollen etc. Je mehr Freude mir jemand am Jobben während des Studiums vermittelt, desto besser.

Welche Kenntnisse und Eigenschaften vermissen Sie bei den heutigen Berufsanfängern?

Das persönliche "Standing" zu sich selbst und den Willen, das, was sich nun bietet, auch zu 100 Prozent anzugehen; oft ein Auge auf die "einfachere Option" werfend. Mein Rat: Mit dem ersten bestmöglichen Job so früh wie möglich starten, Erfahrungen sammeln, Fuß fassen und dann die nächsten Entscheidungen treffen betreffend Weiterbildung bzw. beruflicher Ausrichtung. Warnung: sich nicht auf elterliche oder sonstige soziale Hilfe verlassen. Den eigenen Weg gehen! Auf eigenen Füßen stehen wollen und rasch finanziell unabhängig werden wollen - egal, wie groß oder wie klein der finanzielle Zuschuss seitens der Familie ist: "Ich hatte eine Vision! Sie hat sich erfüllt! Ich darf mich glücklich schätzen. Die Ziele auf dem Weg zur Vision haben sich nach und nach ergeben, geklärt und wurden abgearbeitet - in guten und in schlechten Zeiten."

Inwieweit hat die Hochschule der Bewerber Bedeutung bei der Personalauswahl?

Es gibt Jobs, v. a. im Bereich der Forschung und Entwicklung, die sind ohne (technische) Universität nicht absolvierbar. Es gibt mittlerweile in Österreich - wahrscheinlich auch in Deutschland - eine Vielzahl von FH`s und ein reformiertes Bakkelaureats- oder Vollwert-Studium an herkömmlichen Universitäten, unzählige MBAs und MSCs. Sämtliche Absolventen brauchen nicht zu glauben, "mehr wert" zu sein, wenn sie ihre Theorie nicht praktisch und vor allem nicht persönlich (soziale Kompetenz!) auf die Rolle bringen. Nichts ist schlimmer, wie ein hoch theoretisierter Wissenschaftler, Elektrotechniker oder auch Geisteswissenschaftler, der nicht weiß, was in einem herkömmlichen Dienstvertrag drinnen zu stehen hat oder der nicht weiß, was sich hinter einem Businessplan verbirgt. Ich vermisse teilweise Charisma und Authentizität, d. h., "ich bin so mit allen Schwächen und Stärken".

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