gaetan-data GmbH : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Karrierefragen zu Bewerbung, Karriere und Studienzeit für Studenten und Absolventen

Was wird besser beurteilt auf dem Lebenslauf: ein Praktikum oder ein studentischer Nebenjob?

Man muss bedenken, dass beide Formen der studienbegleitenden Berufspraxis mit jeweils verschiedenen Vorstellungen verbunden sind: Das Praktikum wird in der Regel als eine Art Berufserkundung verstanden, bei dem vielfach breite, aber selten tiefe Einblicke in den zukünftigen Arbeitsbereich ermöglicht werden. In der Regel wird nicht angenommen, dass Praktikanten eng in ein Team eingebunden werden oder eine wirklich anspruchsvolle Aufgabe lösen. Ist das tatsächlich der Fall, sollte es deutlich werden. Der Nebenjob wiederum kann schlichte Hilfstätigkeiten umfassen, aber auch auf Grund seiner üblicherweise längeren Dauer auch Gelegenheit bieten, eine Aufgabe selbständig zu lösen, ein Projekt länger zu begleiten oder sich in ein bestehendes Team einfügen zu müssen. Auch hier gilt: Speziell auf die Inhalte eingehen. In diesem Sinne zählen dann nicht der Begriff "Praktikum" oder "Nebenjob" an sich, sondern die jeweils damit verbundenen Aufgaben.

Welche Kenntnisse und Eigenschaften vermissen Sie bei den heutigen Berufsanfängern?

Mit Ausnahme der Absolventen einschlägiger Studiengänge kennen die meisten Berufsanfänger a) unternehmerisches Handeln im Allgemeinen und b) betriebliche Entscheidungsgründe im Speziellen viel zu wenig. So ist kaum ein Absolvent in der Lage, z.B. a) ein schlichtes Bestätigungsschreiben selbständig aber korrekt zu verfassen oder z.B. b) etwa im Bewerbungsgespräch Fragen nach der Mobilität des Lebenspartners gelassen und unirritiert zuzulassen.

Welchen Stellenwert hat die Abschlussnote im Studium eines Bewerbers für Sie?

Die Note ist ein Indikator für Leistungswillen, Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen usw. Sie wird aber (außer bei schematischen Vorauswahlverfahren und oft auch bei Juristen) nie allein gesehen, sondern in Beziehung gesetzt zu Studiendauer, Studienort, sonstigen Aktivitäten während des Studiums usw. Dabei ist wichtig: Das Gesamtbild muss stimmen, und Leistung muss bewiesen werden können, wenn nicht durch die Note, dann durch andere Aktivitäten während des Studiums. Schädlich ist die schlechte Note dann, wenn sie erkennbar erbummelt wurde und keine "Highlights" diesen Eindruck verbessern.

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