Merck KGaA : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Karrierefragen zu Bewerbung, Karriere und Studienzeit für Studenten und Absolventen

Was wird besser beurteilt auf dem Lebenslauf: ein Praktikum oder ein studentischer Nebenjob?

Bei einem Praktikum sind die Studenten zielgerichtet und gemäß ihrem Studium eingesetzt. Sie arbeiten im Tagesgeschäft mit, unterstützen Projekte und lernen dadurch sehr viel. Ihr theoretisches Wissen können die Studenten in der Praktikumszeit direkt umsetzen. Bei einer Werkstudententätigkeit kommt es darauf an, wo ein Student eingesetzt wird und was er vor dem Studium gemacht hat. Einem BWL-Student, der vor seinem Studium eine kaufmännische Ausbildung absolviert hat, wird man wahrscheinlich einen studentischen Nebenjob anbieten, bei dem er seine bisherigen Kenntnisse gut einsetzen kann. Das gleiche gilt z. B. für einen Chemiestudent, der eine Chemielaborantenausbildung vorweisen kann. In diesem Fall sehe ich Praktikum und Werkstudententätigkeit als nahezu gleichwertig an. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Werkstudenten fachfremd zur Überbrückung von Urlaubszeiten einzusetzen. Dann besteht die Aufgabe z. B. darin, Fässer abzufüllen oder im Lager zu helfen. Hier geht es dann für den Studenten lediglich ums Geldverdienen. In diesem Fall sehe ich das Praktikum als höherwertig an.

Welche Kenntnisse und Eigenschaften vermissen Sie bei den heutigen Berufsanfängern?

Die Lebensläufe von Berufsanfängern sind häufig ähnlich. Die meisten haben Praktika absolviert, sprechen mehrere Fremdsprachen und weisen Auslandsaufenthalte vor. Die Bewerber engagieren sich zudem oft ehrenamtlich oder sozial. Mir fällt negativ auf, dass Berufsanfänger oftmals unflexibel sind und nur wohnortbezogen nach Einstiegsmöglichkeiten suchen. Die Vorstellung in einem anderen Bundesland oder gar außerhalb Deutschlands zu arbeiten scheint nur im Notfall in Frage zu kommen. Wer auch mal in "unbekanntem Gebiet" arbeitet kann nur davon profitieren und erweitert seinen Horizont.

Inwieweit hat die Hochschule der Bewerber Bedeutung bei der Personalauswahl?

Natürlich gibt es Hochschulen, die bei bestimmten Studienfächern einen guten Ruf genießen und in diversen Magazinen regelmäßig nachzulesen sind. Dabei sind die Kriterien, anhand derer die Ränge vergeben werden, oft sehr undurchsichtig und nur schwer nachvollziehbar. Ich bin der Meinung, dass von jeder Hochschule sowohl gute als auch schlechte Absolventen kommen und ein vermeintlich guter Hochschulname nur wenig über einen Menschen aussagt. Bei Bewerbern kommt es schließlich nicht nur auf den Ruf der besuchten Hochschule an, sondernd vielmehr auf Sozialkompetenz, Engagement und Motivation - diese Eigenschaften erwirbt man sicher nicht an einer ganz bestimmten Hochschule.

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