Rohde & Schwarz : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Karrierefragen zu Bewerbung, Karriere und Studienzeit für Studenten und Absolventen

Was wird besser beurteilt auf dem Lebenslauf: ein Praktikum oder ein studentischer Nebenjob?

Praktika sollten fachspezifische Praxiserfahrung für eine Ausbildung vermitteln. Die Inhalte können ein besonderes Plus für spätere Auswahlentscheidungen sein. Ein studentischer Nebenjob dient in erster Linie dem Lebensunterhalt. Er kann, muss aber nicht fachspezifische Inhalte haben. Falls ja, ist dies natürlich um so besser. Beide Bereiche fördern die Lebenserfahrung, runden die Persönlichkeit ab und können einem Praxisschock vorbeugen. Absolventen sollten so viel Praxiserfahrung wie möglich mitbringen.

Welche Kenntnisse und Eigenschaften vermissen Sie bei den heutigen Berufsanfängern?

Defizite stellen wir manchmal in der sozialen Kompetenz fest - insbesondere Teamfähigkeit, Kommunikations- und Netzwerkfähigkeit. Ferner sind manche Bewerber sehr schmalbandig in ihrer Entwicklung und ihrem Denken. Es fehlt dabei das "Über-den-Tellerrand-Schauen" eines Generalisten, wie z.B. das kaufmännische Gespür eines Ingenieurs, der nicht nur eine gute Lösung entwickeln soll. Diese muss auch vermarktbar sein - richtiges Zeitfenster und richtiger Preis. Zuweilen haben Absolventen auch Schwierigkeiten, die Initiative zu ergreifen. Das heißt für uns, eigenverantwortlich und selbständig die ihnen gebotenen Freiräume zu nutzen und ergebnisorientiert zu arbeiten. Da wir ein sehr international orientiertes Unternehmen sind, legen wir auch viel Wert auf eine "interkulturelle Geländegängigkeit". Da würden wir uns häufiger relevante Auslandserfahrungen und entsprechende Sprachkenntnisse wünschen.

Welchen Stellenwert hat die Abschlussnote im Studium eines Bewerbers für Sie?

Wir setzen einen überdurchschnittlichen Studienabschluss in einer angemessenen Studienzeit voraus. Dabei kommt es nicht nur auf die fachliche Komponente an. Wer bewiesen hat, dass er (m/w) sich erfolgreich durch den akademischen Dschungel kämpfen kann, bei dem ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er sich in einem komplexen beruflichen Umfeld auf die Rahmenbedingungen einstellen und auch hier erfolgreich sein kann. Eine längere Studienzeit ist auch dann in Ordnung, wenn die Zeit sinnvoll und zielgerichtet genutzt wurde, um relevante Zusatzqualifikationen zu erwerben, z.B. durch ein Auslandspraktikum.

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