Superfund Asset Management GmbH : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Karrierefragen zu Bewerbung, Karriere und Studienzeit für Studenten und Absolventen

Was wird besser beurteilt auf dem Lebenslauf: ein Praktikum oder ein studentischer Nebenjob?

Pauschal lässt sich das gar nicht sagen. Es gibt studentische Nebenjobs, die zumindest nach einer gewissen Dauer dem Studenten Aufgaben zuweisen, die durchaus als "echte" Praxiserfahrung gewertet werden können. Bei Praktika ist das Machbare oft aufgrund des Zeitrahmens sehr begrenzt und es gibt einfach sehr viele schlechte Praktika, bei denen der Praktikant einfach als genügsame, billige Arbeitskraft für banale Tätigkeiten herangezogen wird. Andere Praktika beschränken sich auf das kurzzeitige "Hereinschnuppern" in diverse Abteilungen - der Praktikant bleibt aber trotzdem draußen. In beiden Fällen ist es kaum möglich, wertvolle Praxiserfahrung zu sammeln. Was ein Praktikum tatsächlich aussagen kann, lässt sich meist nur in einem persönlichen Gespräch und durch Nachfragen erkennen.

Welche Kenntnisse und Eigenschaften vermissen Sie bei den heutigen Berufsanfängern?

Was mir persönlich (subjektiv) auffällt und schließlich dann auch im Büro- und Arbeitsalltag stört, ist, dass oft nicht eigenständig mitgedacht wird, dass es manchmal an Sorgfalt mangelt und "Verantwortung übernehmen" vielfach nur floskelhaft bejaht wird. Manche lernen schnell, dass im Arbeitsleben keine langen Entschuldigungen, Erklärungen oder Ausflüchte helfen, wenn etwas nicht optimal klappt, sondern es einzig und allein hilft, wenn dann einer sagt "ich übernehme die Verantwortung und ich kümmere mich persönlich darum, dass es klappt". Mit dieser Einstellung dürfte dann auch in den seltensten Fällen etwas nicht klappen und wenn sich jeder Mitarbeiter einer Firma derart verbindlich einsetzen würde, wäre es -zumindest aus der personellen Sicht- eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt.

Welchen Stellenwert hat die Abschlussnote im Studium eines Bewerbers für Sie?

Selbstverständlich ist ein sehr guter Abschluss beeindruckend und führt eher dazu, sich davon überzeugen zu wollen, ob der Bewerber auch in anderen Bereichen durch hervorragende Leistungen überzeugt. Auf jeden Fall ist es einladender, als bei einem mittelmäßigen bis schlechten Bewerber nachzuforschen, ob er vielleicht andere herausragende Stärken hat - ehrlich gesagt, machen das wahrscheinlich auch die wenigsten Firmen. Diese Bewerber können eigentlich nur persönlich und durch hervorragende Leistung in der Praxis überzeugen. Definitiv müssen sie erheblich mehr Initiative zeigen, als Bewerber mit (sehr) guten Abschlüssen und viele Türen bleiben einfach erst einmal zu. Bei der Einschätzung eines Bewerbers mittels seiner Abschlussnote sollte man sich aber unbedingt mit den ganz unterschiedlichen Bewertungsmaßstäben der unterschiedlichen Fachbereiche und auch Hochschulformen vertraut machen, sonst verbietet es sich eigentlich "nur" aus der Note Schlüsse zu ziehen. Während ein Jurist mit einem "vollbefriedigend" wirklich Grund zum Feiern hat, wird es beispielsweise ein BWL-er mit einem "3-er-Abschluss" sehr schwer haben. Noten sind nicht alles, aber gerade besonders gute legen doch nahe, dass der Kandidat fachlich etwas drauf hat und auch einen gewissen Biss und Durchhaltevermögen mitbringt.

Alle Themen & Expertentipps