conject AG : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Was zählt ist der Inhalt und dieser sollte auch eine breitgefächerte Ausrichtung zeigen. Eine sehr starke Fokussierung zeigt nicht unbedingt die Flexibilität des Studierenden. Ein solch großes Zeitkontingent wie während der Studienzeit steht i.d.R. meist nur einmal im Leben zur Verfügung und sollte daher auch für eine große Interessensvielfalt genutzt werden. Wichtig dabei, dass dies belegbar und nachvollziehbar ist. "Bummelstudenten" sind aber auch weiterhin nicht die erste Wahl. Ein Auslandsaufenthalt mit Studium und oder Praktikum ist immer ein Gewinn für die Persönlichkeit und kann auch bei der Bewerbung später hilfreich sein. Grundsätzlich sollte schon während des Studiums ein praktischer Bezug bestehen. Dies erleichtert den Einstieg und erspart einen harten Realitätsschock.

Ein Ranking sollte nur ein Punkt der Bewertungskriterien sein, die man für sich aufstellt, wenn man die passende Hochschule und Fakultät aussucht. Inhalt des Studiums, Vernetzung der Fakultät mit Unternehmen, Institutionen, ausländischen Hochschulen, Nähe der Lehrenden zu den Studenten, Seminargrößen, demografische Faktoren des Hochschulortes sind nur ein paar Punkte, die zu beachten sind. Am besten ist es, Studenten aus verschiedenen Semestern zu befragen. Da kommen Anspruch und Ruf einer Hochschule wirklich auf den Prüfstein. Rankings sind immer nur eine Momentaufnahme und wenn man sich das Design der Studien genauer anschaut, merkt man schnell, dass diese oft keinem wissenschaftlichen Anspruch genügen würden. Aber sie geben natürlich einen ersten groben Überblick. Nur eines sollte jedem Studierenden klar sein: die "richtige" Hochschule garantiert keine Stelle.

Als mittelständisches Unternehmen stellen wir immer wieder fest, dass die Absolventen sich vor allen Dingen bei den großen und bekannten Firmen und Konzernen bewerben. Die Recherche- und Analysefähigkeiten, die in einem Studium erworben werden, um sich in neue unbekannte Wissensgebiete einarbeiten zu können, werden bei der Firmenwahl oft nur unzureichend angewendet. Die Tatsache, dass die Mittelstandsunternehmen - bezeichnenderweise die hidden Champions genannt - große Karrierechancen und oft sogar eine höhere Arbeitsplatzsicherheit bieten, wird leider selten erkannt. Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten viel breiter angelegt und die Prozesse nicht so starr wie in Großkonzernen. Hier wäre ein wenig mehr Offenheit und weniger schematische Suche wünschenswert.